Karies am Zahnfleischrand kann eine Wurzelbehandlung notwendig machen. Um das zu verhindern, sollten Sie kariöse Stellen frühzeitig erkennen und behandeln lassen.

Weiße oder braune Verfärbungen beachten

Karies lässt sich je nach Stadium und Tiefe anhand von verschiedenen Verfärbungen erkennen. Anfängliche Karies zeigt sich als oberflächliche Veränderung im Zahnschmelz: Die kreidigen Flächen werden als sogenannte „White Spots“ bezeichnet. Fortgeschrittene Karies verändert seine Farbe bis hin ins tief dunkle Braun.

Da die Bakterien Säuren produzieren, die den Schmelz und das Dentin auflösen, ist die Struktur der kariösen Stelle eher weicher als die restliche gesunde Zahnhartsubstanz.

Zur genauen Diagnostik wird der Zahnarzt immer ein Röntgenbild zu Rate ziehen, damit die exakte Tiefe und Ausbreitung der Karies bestimmt werden kann. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der Anfärbung mittels Karies-Detektor.

Minimalinvasive Therapie oder Wurzelbehandlung?

Es ist wichtig, kariöse Defekte im Zahnhalsbereich so früh wie möglich zu behandeln, da sie sich sonst weiter in Richtung Zahnwurzel ausbreiten. Dort ist der Zahn nur durch Wurzelzement und Wurzeldentin geschützt. Außerdem ist die Zahnhartsubstanz, die das Zahnmark schützt, nicht so dicht. Folglich ist die Vitalität des Zahnes schneller gefährdet.

Oberflächliche kariöse Defekten lassen sich minimalinvasiv über eine kinetische Kavitätenpräparation aufbereiten, bei der ein Druckluftgerät das kranke Material herauslöst. Bei umfangreicheren kariösen Läsionen wird der Defekt durch rotierende Instrumente entfernt.

Im Anschluss kommen bei beiden Methoden farblich angepasste Füllungsmaterialien zum Einsatz, um die behandelte Stelle zu verschließen.

Falls die Karies schon sehr tief in den Zahn vorgedrungen ist, besteht die Gefahr einer Pulpaschädigung. Sollte dies der Fall sein und sich das Zahnmark entzünden, kann der Zahn absterben. Eine Wurzelkanalbehandlung ist dann notwendig, um ihn zu erhalten.

So sorgen Sie vor

Als Vorsorge gegen Karies sind regelmäßiges Zähneputzen und Reinigung der Zahnzwischenräume ausschlaggebend. Nach säurehaltigen Speisen oder Getränken sollten Sie zur Neutralisation der Säure mit Wasser nachspülen.

Außerdem sollten Sie nicht direkt nach dem Essen die Zähne putzen, sondern etwa eine halbe Stunde warten, da die mechanische Reizung durch die Zahnbürste in Kombination mit Säuren zu Erosionen der Zahnhartsubtanz führt und der Zahn so mit der Zeit angreifbarer für äußere Einflüsse wird.

Zu regelmäßigen Vorsorgeterminen beim Zahnarzt verbunden mit professioneller Zahnreinigung und Flouridierung ist zu raten. Zahnpasten und Mundspüllösungen mit Flouridgehalt von 1000 ppm bis 1500 ppm sind für den regelmäßigen häuslichen Gebrauch zur selbstständigen Vorsorge geeignet. Alternativ besteht die Möglichkeit der intensiven Flouridierung durch Flourid-Gels, die bis zu zweimal wöchentlich angewendet werden.

Für Rückfragen oder einen Termin zur Vorsorge und Erhalt Ihrer Zahngesundheit steht Ihnen unser Praxisteam jederzeit zur Verfügung.

Ihr Dr. Th. Dobbertin