Gesundheitsrisiken die durch Schnarchen und Schlafapnoe bedingt sind werden häufig von Patienten unterschätzt, obwohl alleine in Deutschland einige Millionen Menschen darunter leiden. Schnarchen ist unabhängig von Alter und Geschlecht und kann rein theoretisch jeden treffen, ist aber auch von der Art und Weise des Schlafes abhängig. Schnarchen steht in engem Zusammenhang mit der allgemeinen Erschlaffung der Muskulatur.

Ursache hierfür kann die Schlafposition sein, meistens dann, wenn Sie auf dem Rücken liegen. In Rückenlage folgt der hintere Teil der Zunge der Schwerkraft und sackt in den Rachenraum ab. Dabei werden die Atem- und Schluckwege verengt. Bereits eine Änderung der Schlafposition kann also schon zu einer Verbesserung dieser Problematik führen.

Auch Allergien wie zum Beispiel gegen Milben oder Hausstaub können Auslöser zum Schnarchen sein, denn dadurch schwellen bei manchen Menschen die Nasenschleimhäute an, und das beeinträchtigt die Nasenatmung. Behoben werden kann dies durch eine Hochverlagerung des Kissens oder durch Nasenflügelheber aber auch durch nasenbefeuchtende Mittel wie Nasensprays. Sauberkeit insbesondere im Schlafzimmer ist hierfür letztlich auch nicht unwichtig.

Darüber hinaus gibt es Faktoren die Schnarchen verstärken. Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen führt dazu, dass sich das Gewebe der luftleitenden Organe erschlafft. Auch Übergewicht fördert Schnarchen, da sich Fettgewebe in der hinteren Rachenregion ablagert und so ebenfalls die Atemwege verengt. Angeborene Erkrankungen sind auch gelegentlich Ursache für einen unruhigen Schlaf. So gibt es anatomische Gründe für Einengungen der oberen Luftwege wie ein großes Gaumenzäpfchen, vergrößerte Mandeln, verengte Nasennebenhöhlen oder ähnliches.

Ihr Zahnarzt kann Ihnen hierbei mit einer Unterkiefer-Protrusionsschiene zur Lösung des Problems helfen. Menschen, bei denen die Ursache eine körperliche Anomalie ist, kann durch eine solche Schiene besonders geholfen werden, denn sie sorgt dafür, dass der Unterkiefer ein kleines Stück nach vorn gezogen wird, und schafft auf diese Weise mehr Platz im hinteren Rachenraum. Allerdings bedarf dies auch Gewöhnung, da mit der Schiene ein verstärkter Speichelfluss einhergeht.

Wissenschaftlich bewiesen ist, dass Menschen, die nicht schnarchen, einen gleichmäßigeren Schlaf haben und somit theoretisch mehr Erholungsphasen erfahren können, was den Schlaf generell effektiver macht. Patienten, die mit einer Unterkiefer-Protrusionsschiene behandelt werden, leiden weniger an Tagesmüdigkeit als zuvor, was in Statistiken auch das Unfallrisiko senkt. Ein wichtiger Aspekt einer derartigen Schiene ist, dass sie ein gutes Atmen ermöglicht, auch wenn bei einer möglichen Erkältung die Räumlichkeiten im Mund verändert sein sollten. Dies kann nur durch eine professionelle maßgefertigte Schiene von Ihrem Zahnarzt gewährleistet werde und nicht durch unpersonalisierte Billigschienen.

Gefährlich wird das Schnarchen, wenn mit ihm Atemaussetzer (Schlafapnoe) einhergeht. Hierbei werden die luftleitenden Wege nicht nur eingeengt, sondern gänzlich verschlossen. In der Regel kann ein Atemaussetzer zwischen 10 und 90 Sekunden dauern, und der Schlafende muss davon noch nicht einmal aufwachen. Dies hat eine Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff zur Folge. Der Schlaf ist dann auch nicht erholsam, und Betroffene leiden häufig und Müdigkeit während des Tages. Damit einhergehen Unkonzentriertheit und Leistungsunfähigkeit. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Infarkten und Depressionen. Sollten Sie eine solche Schlafapnoe bemerken, so ist es ratsam einen HNO- oder Lungenfacharzt aufzusuchen, bevor sich der Zustand verschlimmert.

Für Rückfragen und Termine bezüglich Zahnschienen sowie aber auch Ihrer gesamten restlichen Zahngesundheit steht Ihnen unser Praxisteam jederzeit zur Verfügung.

Ihr Dr. Th. Dobbertin